So entsteht Aufmerksamkeitsspanne ab dem ersten Lebensjahr – Ein schonungsloser Blick hinter die Kulissen
Ich habe für meinen Sohn in seiner Kindergartenzeit zu Hause eine wundervolle vorbereitete Umgebung errichtet.
Er hatte immer perfekte Möglichkeiten, sich zu bewegen und mit offenen Materialien zu spielen.
Ich habe ihn viel ‘nur’ beobachtet, nichts forciert, nur selten Spielvorschläge gemacht.
In nahezu allen Pflegesituationen war ich mit hundertprozentiger Aufmerksamkeit bei ihm.
Ich war auf dem Weg zu einer perfekten Piklermutter!
Doch irgendetwas stimmte nicht.
Die Piklerhaltung und -praxis mussten einen Fehler haben: Mein Kind spielte nicht so schön selbständig frei, wie ich es gerne wollte.
Besonders nicht dann, wenn ich es wirklich gebraucht habe.
Also machte ich mich auf den Weg.
Weit weg von der Piklerreligion.
Weit weg von jeglicher Pädagogik - denn dort fand ich keine einzige Antwort, ohne das Kind oder mich zu manipulieren.
Und ich fand meine erste Antwort:
Wenn ein Kind nicht so super selbstständig spielt, wenn es nur selten seine Aufmerksamkeit etwas länger auf eine Sache richten kann, dann begrabe zuerst ALLE deine Wünsche.
Wünsche wie:
Mein Kind soll länger seine Hausaufgaben machen.
Mein Kind sollte länger sich mit sich selbst beschäftigen.
Mein Kind sollte länger frei spielen.
Du brauchst diese Wünsche nicht zu vergessen. Sie werden dir noch nützlich sein.
Aber bei ihrem Loslassen, wirst du frei sein.
Erst als ich frei war, haben mir sechs Dinge geholfen, die Aufmerksamkeit meines Kindes positiv zu verändern.
Ich nenne sie “Bausteine zur Unterstützung von Aufmerksamkeit”.
Schon ein einziger Baustein kann dafür ausreichen, dass dein Kind wieder zufrieden spielt oder entspannter seine Hausaufgaben macht.
Viele Eltern haben zwar Verständnis für ihre Kinder, aber trotzdem wünschen sie sich mehr Aufmerksamkeit beim selbständigen Spiel und bei den Hausaufgaben.
Was wir tatsächlich sehen, wenn wir in solchen Situationen unsere Kinder sehen, ist von großer Bedeutung. Ebenso ist entscheidend wie wir uns selbst in solchen Situationen sehen.
Mehr selbständiges Spiel und längere Zeiträume bei Hausaufgaben zu verlangen kostet uns viel Kraft und geht am Ziel vorbei.
Es ist ein Agieren ohne sichtbaren Erfolg. Obwohl wir es wissen, kommen wir nicht weiter.
Das Spiel unserer Kinder und in der Schulzeit der Ablauf der Hausaufgaben sind Lebensbereiche, die einen starken Einfluss darauf haben, wie es uns geht - zumindest war es bei mir so. Hat mein Kind zufrieden gespielt - ob selbstständig oder mit mir gemeinsam - ging es mir gut. War seine Aufmerksamkeitsspanne sehr niedrig, fühlte ich mich schlecht und ‘doktorte’ an Dingen herum, die nur oberflächlich die Lage verbesserten.
In diesem Kurs verrate ich dir, wie du mit sechs Bausteinen die Entwicklung von Aufmerksamkeit deines Kindes unterstützt - respektvoll, frei, bedürfnis- und beziehungsorientiert und ohne dich zu verausgaben, .
Je früher du ein sinnvolles Gefühl für Aufmerksamkeit beim freien Spiel und den Hausaufgaben entwickelst, desto leichter wird dein Kind seine natürliche Aufmerksamkeit bewahren und entwickeln. Die ‘fehlende’ Aufmerksamkeit deines Kindes wird nicht mehr eine Last, sondern eine neue Erfahrung sein. Sie wird zu einer Einladung, dich selbst und dein Kind in eurem Miteinander neu zu erfinden.